Vortrag 1000 ungarische Denkmäler in Bayern

Vortrag „1000 ungarische Denkmäler in Bayern“
ab 19:00 Uhr
Passau, Niedernburg – Aula der Giselaschulen
Vortrag mit Dias von János Kucsera
Ungarische Erinnerungen von zehn Jahrhunderten in Bayern.
Erstaunt waren die Besucher und Mitglieder des Deutsch-Ungarischen Freundeskreises Passau – Veszprém über die vielen ungarischen Denkmäler, Gebäude, Gemälde usw. von zehn Jahrhunderten in Bayern.
„Tiz évszázad magyar emlékei Bajorsorzágban“
so heißt der Titel des Buches von Kucsera János, auf deutsch „Ungarische Erinnerungen von zehn Jahrhunderten in Bayern.“
Daraus stellte Kucsera entlang der Österreichisch-Bayerischen Grenze, München und Umgebung gefolgt vom Frankenland nach Regensburg und abschließend in Landshut die bedeutendsten Denkmäler in Bayern vor.
Passau ist nicht nur die Stadt der drei Flüsse, sondern vermutlich auch die Stadt der drei Königinnen.
Gisela, erste ungarische Königin ist in der Niedernburger Klosterkirche begraben mit folgender Gedenktafel „Unter den Mauern dieser ehrwürdigen Kirche ruht die seligen Gisela, bayerische Prinzessin, Gattin des heiligen Stefan erste ungarische Königin und Äbtissin des Klosters Niedernburg„
Elisabeth, als vorletzte Königin, bekannt aus Sisi nahm vor Ihrer Vermählung in Passau Abschied von Bayern.
Des weiteren ist noch eine weitere ungarische Königstochter, Agnes bekannt.
Neben dem Dom liegende Innenhof führt ein Weg zur Ortenburger- oder Sixtus Kapelle. In der Mitte ruhen Agnes, ungarische Königstochter und ihr bayerischer Gemahl, Graf Heinrich Ortenburg der IV.
Das zum Dom gehörige Stefanstürmchen mit der achteckigen, gezackten Kuppel erinnert an die ungarische heilige Krone.
Das Diözesanmuseum beherbergt u.a. 27 Stück ungarische Forint aus dem 15.Jahrhundert.
Im großen Rathaussaal blickt von einem farbigen Glasfenster die erste Königin Gisela.
In Hals am Marktplatz 3 wohnte Ferenc Lehár, weltberühmter ungarischer Komponist. Hier entstand seine erste Operette (1901) die „Wiener Frauen“
Gemälde vom ungarischen Maler, Johann bzw. János Spilberger oder Spillenberger, geboren im 17.Jahrhundert in Kaschau (Kassa) sind in der Studienkirche und in der St. Pauls Kirche zu sehen.
In Pocking befindet sich der Ungarnfriedhof, in Deutschland der größte ungarische Soldatenfriedhof, wo 743 Soldaten ihre letzte Ruhe fanden. 80 % der gepflegten Gräber sind mit Namen versehen.
Weitere Soldatenfriedhöfe mit ungarischen Parzellen befinden sich in Landshut, Neuburg a. d. Donau, Traunstein und Würzburg.
In Burghausen, der längsten Burganlage, lebte die Tochter des ungarischen Königs Béla dem vierten, mit ihrem Prinzgemahl. Diese gründeten die Burgkapelle, welche seither den Namen auf ungarisch: „Àrpádházi Szent Erzsébeth“ trägt.
In Altötting an der Gnadenkapelle findet man ein Bronzerelief mit dem hl. Stefan in Erinnerung an die Wallfahrt am 19./20.August 1947, an der 12000 nach Westen geflohene ungarische Landsleute teilnahmen.
Weiter führte die Reise an Hand von Fotos aus dem Buch an den Chiemsee, Berchtesgaden, Niederaudorf nach München mit zahlreichen ungarischen Erinnerungen: Gemälde, Gräber, Jugendstilhäuser usw.
Etwa 500 Künstler überwiegend Maler, Bildhauer, Musiker, Opernsänger, Schriftsteller, Dichter usw. begegnen uns, die hier zeitweilig lebten und wirkten.
Graf Széchenyi István, Liszt Ferenc, Molnár Ferenc und Kardinal Mindszenty.
Weiterhin ist auch Giselas Gold emailliertes Kreuz in der Residenz zu bestaunen, eine einmalige Leistung aus dem Anfang des 11.Jahrhunderts.
In der Bayerischen Staatsbibliothek befindet sich die älteste ungarisch geschriebene Bibel von Anfang des 15.Jahrhunderts.
Münchens Architektur wurde Anfang des 20.Jahrhunderts von vier berühmten ungarischen Architekten bereichert: Könyves Imre, Neumann Miksa, Nyilas Ferenc und Popp Ferenc. Noch heute stehen in München von ihnen geplante und ausgeführte ungefähr 75 Villen und Mietshäuser.
In der Alten Pinakothek sind 6 prachtvolle Bilder von Albrecht Dürer dem Jüngeren zu bestaunen. Sein Vater, Ajtósi Albert, oder Dürer der Ältere, stammt aus Ungarn und war ein berühmter Goldschmid in Nürnberg.
Erwähnt wurde von János Kucsera auch das Benediktinerkloster Scheyern.
Dort sind zahlreiche Erinnerungen an den hl. Stefan und seine Gattin Gisela zu finden.
In Nürnberg in der Nähe der Dürerstraße steht ein vierstöckiges schönes Fachwerkhaus, es ist Dürers ehemaliges Wohnhaus.
Ein lebensgroßes aus Stein gemeißeltes Rind aus dem Jahr 1599 erinnert an die mehrere Jahrhunderte dauernden Viehhandel zwischen Ungarn und Bayern. Jährlich wurden 60 – 80.00 lebende Tiere nach Nürnberg getrieben.
Der „Bamberger Reiter“ im Dom stellt wahrscheinlich König Stefan dar, zumal der in Tracht gekleidete Jüngling eine Krone trägt und sein Pferd beschlagen ist, was damals nicht üblich war.
Königin Gisela war die Schwester von Kaiser Heinrich von Bamberg.
Die vorletzte Station auf der Bilderreise war Regensburg.
Auch hier sind zahlreiche Erinnerungen an Ungarn zu bewundern.
Neben dem Dom befindet sich die aus dem frühen Mittelalter stammende Niedermünsterkirche, in der das großangelegte Gemälde „Maria Himmelfahrt“ aus dem Jahr 1672 von Johann Spielberger zu bewundern ist.
In der „Alten Kapelle“ ist ein wertvolles Wandgemälde zu sehen, das die Vermählung Stefans mit Gisela zeigt.
In Landshut dem letzten Halt, findet man im östlichen Teil eine Quelle mit dem Namen des Fürst Rákóczi.
Präsidentin Amanda Dropalla bedankte sich im Namen
der Anwesenden bei János Kucsera.
Anschließend lud der Freundeskreis zu einem Glas Wein und guten Gesprächen ein.
veröffentlicht am 17. Oktober 2018
Termine
Dienstag, 30.05.2023
Informationsveranstaltung „Veszprém – Europäische Kulturhauptstadt 2023“
ab 18:00 Uhr
Evangelisches Zentrum St. Matthäus, Dietrich-Bonhoeffer-Platz 1, 94032 Passau
Freitag, 16.06.2023
Gedenkfeier am Stephanskreuz
ab 18:00 Uhr
Passau-Innstadt auf dem Hammerberg